Wenn sich der deutsche Sommer schon mal ausnahmsweise mehrere Tage am Stück zeigt, will ich ihn bikemäßig auch voll auskosten. Ich will Sonntag den Bikepark-Besuch nicht absagen müssen, weil ich am Samstag das Sonnenbrand vermeiden beim Mountainbiken vergessen habe!
Die Frage ob ich Sonnenschutz beim Mountainbiken auftrage stellt sich für mich gar nicht. Als ursprünglich gelernte Einzelhandelskauffrau mit der Fachrichtung Kosmetik und Heilpraktikerin habe ich die Folgen von ungeschützten Aufenthalten in der Sonne bis ins kleinste Detail gelernt und gesehen. Angefangen von einer Haut wie ein Fensterleder bis hin zu lebensbedrohlichem Hautkrebs.
Die Sonne und ihre Auswirkungen:
Die Sonne ist für uns Mountainbiker pure Lebensfreude und eine natürliche Quelle für UV-Strahlen. Diese Strahlen helfen uns bei der Bildung von Vitamin-D, dass wir u.a. für gesunde Knochen und das Immunsystem brauchen. Leider kann sie auch negative Auswirkungen auf unsere Haut und unsere Gesundheit haben:
Darum ist mir Sonnenbrand vermeiden beim Mountainbiken so wichtig!
1. Hautalterung – Falten, Schlaffe Haut, Flecken
UV-Strahlen können die Haut schädigen und zu vorzeitiger Alterung führen. Das kann Falten, Flecken und schlaffe Haut geben. Ehrlicherweise bin ich da ziemlich eitel unterwegs und eine frische ebenmäßige Haut ist mir wichtig. Durch jahrelange Pillen-Einnahme klappt das mit dem Ebenmäßig leider nicht ganz so gut. Ich sag nur Hallo Pigmentflecken! Während Falten noch mit Botox lahm gelegt werden oder mit Hyaluron Filler aufgefüllt werden können, kann eine sonnengeschädigte Haut nicht mehr ganz gepflegt werden. Wahrscheinlich oute ich mich hier jetzt für den oder anderen als Tussi, aber ich möchte mich hier so zeigen wie ich wirklich bin, denke und fühle.
2. Sonnenbrand
Zu viel Sonne ohne Schutz kann zu schmerzhaften Sonnenbränden führen, die nicht nur unangenehm sind, sondern auch das Hautkrebsrisiko erhöhen. Liegt eine Arbeitswoche bis zur nächsten Tour vor, reicht die Zeit oft bis der Sonnenbrand wieder weg ist. Wer allerdings am nächsten Tag wieder aufs Bike steigen will, braucht keinen lästigen und schmerzhaften Sonnenbrand.
3. Hautkrebs
Langfristige Sonnenstrahlung erhöht das Risiko von Hautkrebs, insbesondere bei Menschen mit empfindlicher Haut. Beim schwarzen Hautkrebs gilt als die wichtigste Ursache eine starke, wiederkehrende UV-Belastung mit Sonnenbränden. Vor allem die Sonnenbestrahlung im Kindes- und Jugendalter spielt eine Rolle. Leider habe ich noch keine Zeitmaschine erfinden können. Von daher bleibt uns nur die Gegenwart und die Zukunft um uns gut zu schützen und das regelmäßige Hautkrebs-Screening wahr zu nehmen.
Warum ist Sonnenbrand vermeiden beim Mountainbiken so wichtig?
Beim Mountainbiken halten wir uns oft stundenlang in der Sonne auf. Selbst im schattigen Wald brauchen wir einen Sonnenschutz, da Waldbäume nur ca. 20 Prozent der UV-Strahlung filtern können.
Hier sind einige Gründe, warum Sonnenschutz beim Mountainbiken unverzichtbar ist:
1. Längerer Aufenthalt in der Sonne
Bei ausgedehnten Mountainbike-Touren oder einem ganzen Tag im Bikepark sind wir stundenlang der Sonne ausgesetzt.
2. Höhere UV-Intensität
In Bergregionen ist die UV-Strahlung stärker. Je höher wir uns befinden, desto weniger Strahlung wird von der Atmosphäre abgeschirmt. Alle 100 Höhenmeter steigt die Strahlenbelastung um 2-3 %. Bei 2000 Höhenmeter bedeutet das, dass wir 40 % mehr UV-Strahlen ausgesetzt sind. Dafür müssen wir noch nicht einmal in die Alpen fahren. Willingen liegt auf 550 m, Winterberg auf 680 m und Klinovec kommt sogar auf 1244 Höhenmeter. Das ist schon was anderes, als wenn ich durch Leverkusen cruise (60 m).
3. Reflexion
Der Untergrund und die Vegetation können die Sonnenstrahlen reflektieren, was die Strahlenbelastung auf uns erhöht. Das zählt besonders für Wasser, Schnee und Sand. Zugegeben meine Bikeerfahrungen auf Sand beschränken sich nur auf die Sandsenke (nennt man das so?) auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad in Lohmar.
Während ich im Sommer noch an Sonnenschutz denke, muss ich mir bei einer Tour im Schnee an einem herrlichen Sonnentag im Winter die Wichtigkeit bewusst machen. Da hier in der Regel nur das Gesicht frei bleibt, hält sich der Eincreme-Aufwand in Grenzen.
Noch ein Wort zum Thema Sonnenschutz im Winter
Die Sonne scheint im Winter nicht so warm und kommt nur manchmal zwischen den Wolken hervor. Die UV-Strahlung erreicht unsere Haut trotzdem.
Im Winter hat die Haut weniger Eigenschutz. Sie ist deutlich blasser, weil weniger Melanin produziert wird. Dadurch wird der Eigenschutz im Winter weniger und die Haut ist der UV-Strahlung mehr ausgesetzt.
Die kalte Winterluft und trockene Heizungsluft können den trockenen und empfindlichen Zustand der Haut zusätzlich verstärken, was zu einer schwächeren Schutzschicht führt. Bei niedrigeren Temperaturen produziert die Haut weniger Fett und die Durchblutung verlangsamt sich. Das schwächt die natürliche Barriereschutzschicht. Die Hautschichten werden durchlässiger für äußere Einflüsse. Auch wenn die Sonne schwächer ist, die Hautbarriere ist es ebenfalls.
So sieht für mich Sonnenschutz beim Mountainbiken aus
Sonnenschutzmittel
Die Zeiten in denen Sonnenschutzmittel fies und klebrig auf der Haut pappen, sind glücklicherweise längst vorbei. Es gibt so unterschiedliche Texturen, angefangen von leichten Gelen bis hin zu reichhaltigen Cremes für die trockene oder empfindliche Haut.
Wasserfeste Sport-Sonnencremes speziell für Sportler sind zusätzlich resistenter gegenüber Schweiß.
Mit einem transparenten Sonnenschutz zum Sprühen habe ich schon so einige Sonnenschutz-Muffel überzeugen können.
Welcher Sonnenschutz beim Radfahren?
Im Gesicht nehme ich eine leichte Sonnencreme mit einem LSF 50 (Lichtschutzfaktor). Mit leicht meine ich nicht den Schutz, sondern die Konsistenz. Am Körper nehme ich mindestens einen 30er.
Immer wieder höre ich das Argument, dass nur ein niedriger LSF genommen wird, weil man ja braun werden will. Dann sollten wir noch mal darüber sprechen, was die LSF Höhe eigentlich aussagt.
Die Haut hat abhängig von ihrem Hauttyp (hell/dunkel) eine Eigenschutzzeit. Das können 5-10 min. sein bis hin zu 40 min. Die Höhe des LSF sagt aus, um wie viel Zeit sich diese Schutzzeit erhöht.
Beispiel: Eigenschutzzeit von 10 und LSF 30 (10 x 30)= 300 min. geschützte Zeit
Hauttyp | Eigenschaften | Eigenschutzzeit |
---|---|---|
1 | Sehr helle Haut Rotes oder blondes Haar Blaue Augen Immer starker und schmerzhafter Sonnenbrand | 5-10 min. |
2 | Helle Haut Blondes oder braunes Haar Blaue, grüne oder graue Augen Häufig starker und schmerzhafter Sonnenbrand | 10-20 min. |
3 | Hellbraune Haut Hellbraunes oder braunes Haar Graue oder braune Augen Seltener und mäßiger Sonnenbrand | 20-30 min. |
4 | Bräunliche bis olivfarbene Haut Dunkelbraunes oder schwarzes Haar Braune Augen Fast nie Sonnenbrand | 40 min. |
Kinder | Sehr helle Haut alle Haarfarben alle Augenfarben sehr schneller Sonnenbrand | 5-10 min. |
Bekleidung
Atmungsaktive, langärmelige Kleidung ist ein guter Sonnenschutz beim Biken. Aufgrund meiner Phobie vor Zecken beim Mountainbiken trage ich zwar eh häufig lange Kleidung. Aber im Hochsommer bevorzuge ich dann doch ein T-Shirt mit kurzen Ärmel.
In den Pausen am Parkplatz ziehe ich logischerweise den Helm ab. Eine Cappy ist dann ein guter Schutz für meinen Kopf. Philosophieren wir nach dem Biken noch mit anderen Bikern auf dem Parkplatz über unsere heutigen Heldentaten auf dem Trail und es ist richtig warm, wechsle ich zu kurzer Kleidung und creme noch mal die vorher von der Kleidung geschützten Stellen ein.
In der Einwirkzeit von ca. 20 min. gehe ich eh noch mal zur Toilette, krame noch was im Van rum und erledige sonst noch irgendwas. Von daher ist das für mich ein guter Kompromiss.
Sonnenbrille
Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz schützt die Augen vor den Strahlen. Selbst klare Brillen schützen die Augen bereits. Allerdings würde ich das zur Sicherheit mit dem Hersteller abchecken. Wer wie ich im Bikepark auf Kontaktlinsen angewiesen ist, hat je nach Hersteller darüber auch schon einen gewissen Schutz.
Schattenpausen
Für Pausen während der Fahrten, sind Schattenplätze besser, um sich auszuruhen und sich. abzukühlen. Ich vermeide es grundsätzlich in der prallen Sonne zu stehen, da es echt auf den Kopf schlagen kann und so unnötige Körner beim Biken kosten kann.
Zeitmanagement – wenn möglich
Sind wir auf den Hometrails unterwegs versuchen wir unsere Mountainbike-Touren morgens oder abends einzuplanen, wenn die Sonne weniger intensiv ist. An Bikepark-Tagen funktioniert das natürlich nicht. Da wollen wir möglichst früh da sein, um einen begehrten Parkplatz zu ergattern und am liebsten den ganzen Tag die Lines runterballern. Ok…ich baller aktuell eher die grünen oder blauen Lines runter 😀
Sonnenbrand vermeiden beim Mountainbiken – Mein Fazit für uns
Sonnenbrand vermeiden beim Mountainbiken ist nicht nur wichtig für unsere Hautgesundheit und Schönheit:), sondern auch für das allgemeines Wohlbefinden auf den Trails. Wenn wir die Freiheit des Fahrradfahrens in der Natur genießen, sollten wir immer daran denken unsere Haut vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne zu schützen. Nur so können wir viele weitere Abenteuer erleben und möglichst lang und gesund Mountainbiken.
Hast du Fragen dazu, einen wertvollen Tipp oder besondere Erfahrungen gemacht? Schreib mir hier gerne einen Kommentar oder eine Nachricht auf Insta.
Bis bald auf dem Trail, Deine Vanessa