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Gesund und lange Mountainbiken, bla bla bla… Das ist meine wahre Story!

2016, 2017, 2018 habe ich drei nahstehende Menschen verloren. Es ist nicht plötzlich passiert durch einen Unfall oder Ähnliches. Es war ein langer Weg.

Über die Jahre konnte ich dabei zusehen, wie diese einst starken Persönlichkeiten:

  • immer schwächer wurden
  • ihren Leidenschaften nicht mehr nachgehen konnten
  • teilweise nicht mehr selbstständig das Haus verlassen konnten
  • nicht mehr frei dorthin reisen konnten, wo sie hin wollten
  • viel Freizeit für Arztbesuche und Behandlungen draufgingen
  • der Frust über die eigene Unselbstständigkeit immer größer wurde

Und das alles wegen Krankheiten bei denen wir selber so viel Macht in der Hand haben, etwas dagegen zu tun. Ich spreche von Typ-2 Diabetes und Herzschwäche durch Bluthochdruck oder zu viel Cholesterin.

Bei Typ-2-Diabetes konnte ich in 20 Jahren sehen, welche Auswirkungen diese Krankheit auf einen gestandenen Mann haben kann.

Angefangen von der Blindheit und so nicht mehr Motorrad oder selber Auto fahren zu können bis hin zur Amputation der Zehen.

Dazu kam die Dialyse. Denn langfristig kann Diabetes die Nieren so schädigen, dass sie nicht mehr alleine unser Blut reinigen können. Das bedeutete drei mal die Woche mit einer Nadel im Arm für 4-5 Stunden in einem fremden Bett zu liegen und im Anschluss sich davon zuhause erholen zu müssen.

Der harte Abschluss waren sechs Monate im Krankenhaus gefangen im eigenen Körper aufgrund einer Kopfverletzung durch einen Sturz im Treppenhaus. In dieser Zeit habe ich mir hin und wieder den erlösenden Tot für diesen Menschen gewünscht und mich gleichzeitig für diesen Gedanken gehasst. Dieser trat dann auch (glücklicherweise) ein.

Das ist der wahre Grund, warum ich so gesundheitsbewusst lebe!

Blonde Frau frühstück Müsli vor dem Van
Ich liebe mein morgendliches Müsli mit Obst, dass mir reichlich Energie gibt

Es ist meine Angst davor nicht mehr meinen Leidenschaften nachgehen zu können. Sei es aus Zeitgründen, weil chronische Krankheiten viel davon beanspruchen können oder weil mein Körper es nicht mehr kann.

Und ja, natürlich fühlt sich ein fitter Körper auch besser an:)

Mountainbiken gibt mir unfassbar viel, kostet aber auch Zeit, Power und Geld. Wenn ich mir vorstelle, dass ich samstags mit einer dicken Nadel im Arm im Dialysezentrum liegen würde anstatt bei bestem Sonnenschein im Bikepark zu ballern…wäre das kein schöner Gedanke.

Genauso wie ich bei meinen After-Ride Pommes nicht an das Salz denken möchte, was darauf ist sondern viel lieber an die geilen Abfahrten.

Das freie Gefühl auf unseren Vanlife-Touren wäre auch nicht das selbe!

Die häufigsten Ursachen für eine Dialysepflicht sind langjähriger Bluthochdruck und Diabetes

Langfristig zu hoher Druck in den Blutgefäßen zerstört die kleinen Gefäße in den Nieren in denen unser Blut gefiltert wird. Beim Diabetes führt der zu hohe Zuckergehalt im Blut dazu, dass erst die feinsten Blutgefäße angegriffen werden wie in den Augen und den Nieren. Später können im Verlauf auch die größeren Gefäße von Herz, Hirn, Arme und Beine beschädigt werden.

Mountainbike Fahrerin hält ihr Bike und lächelt
So ein Tag im Bikepark wie hier in Beerfelden ist großartig, aber auch anstrengend

Sätze, die ich bis heute nicht mehr vergesse:

„Ich fahre besser kein Auto mehr selber.“

„Ich kann den Raum nicht mehr wie früher an einem Tag streichen. Dafür brauche ich jetzt drei Tage, aber das ist schon ok.“

„Die Zehen waren schon schwarz. Ich habe das nicht bemerkt und sie wurden jetzt amputiert.“

„Ich muss das Motorrad verkaufen.“

„Vanessa, kannst du bitte vorbeikommen ich brauch dich jetzt.“

-Ich bin hingefahren und nach einem kurzen Gespräch hatte er mir signalisiert, dass er jetzt müde wäre und ich ruhig wieder fahren könnte. Dieser Freund kam abends (2 Tage vor Heilig Abend) ins Krankenhaus und nicht mehr heraus. im Anschluss haben wir herausgefunden, dass er „wie sich sterben anfühlt“ gegoogelt hat.

„Ich komme hier nicht mehr raus. Pass gut auf dich auf.

– Intensivstation Herzzentrum Köln


Warum diese Krankheiten so gefährlich sind

Das Türkische ist, diese Krankheiten tun lange Zeit nicht weh. Still und heimlich können sie jedoch großen Schaden anrichten.

Mich zu 90 % gesund zu ernähren, regelmäßig Sport zu machen und mich von ein paar Pappnasen nicht unnötig stressen zu lassen gibt mir keine Garantie auf ein langes und gesundes Leben, aber es kann viel dazu beitragen. Hin und wieder die Zahlen wie Blutdruck, Blutzucker oder Cholesterin messen zu lassen tut nicht weh.

Wer keine Lust auf Arztbesuche hat, kann das auch zu Hause machen. Blutdruckmessen ist super easy und für den Rest reicht zumindest für einen Hinweis ein kleiner Bluttropfen aus dem Finger. Den Zeitraum von drei Jahren, in denen die Kassen das ab 35 beim sogenannten Gesundheits-Check-Up zahlen finde ich eh lächerlich.

So fand ich meinen wahren Grund heraus

In der Prüfungsvorbereitung für die Heilpraktikerprüfung ging es um die Eingangsfrage in der Prüfung vor dem Gesundheitsamt. „Warum wollen Sie Heilpraktikerin werden“. Ich hatte den Anfang gemacht mit „Weil ich gesundes Leben immer interessant fand und man selber so viel beeinflussen kann“. Die Dozentin kommentierte das mit „Joa, ganz nett“. Sie bohrte immer weiter, bis aus mir die Geschichte rauskam. Und durch meine Reaktion machte es bei mir Klick.

Am nächsten Tag (Sonntag) saß ich um 5:00 morgens in meiner Küche und bin das erste Mal die ganzen Situationen noch mal gedanklich durchgegangen. Im Anschluss habe ich mich auf dem Weg zum Friedhof gemacht, wovor ich mich vier Jahre lang gedrückt hatte.

Endlich hatte ich verstanden, warum ich so gesundheitsfixiert bin und warum es mich sogar triggerte, wenn Menschen unachtsam mit ihrer umgehen. Es war das Gefühl von Wut und Machtlosigkeit durch meine Erfahrungen.

Immer wieder frage ich mich:

Blonde Frau schaut vom Burggeländer hinab

Wäre der fünfte und finale Herzinfarkt nicht eingetreten, wenn dieser Mensch doch mit dem Rauchen aufgehört hätte?

Wäre es durch mehr Achtsamkeit nicht zu der Lungenentzündung gekommen und folglich im Krankenhaus zum Multiorganversagen?

Hätte ein früheres Bekämpfen des Übergewichts dazu geführt, dass der genetisch veranlagte Typ-2-Diabetes gar nicht erst eingetreten wäre?

Und was mich besonders ärgert ist, dass ich mein Wissen über diese Krankheiten und die Folgen erst später gelernt habe. Wie gerne hätte ich mehr Verständnis für das was die Betroffenen durchgemacht haben gehabt. Aber hätte, würde, sollte, könnte waren ja bekanntlich noch nie sehr zielführende Wörter.

Diese Sätze hier zu schreiben haben mich unfassbar Mut gekostet. Immer wieder holen mich die Gedanken in den unmöglichsten Situationen ein und dann merke ich, ich habe noch nicht alles verarbeitet. Mich damit auseinanderzusetzen ist nicht leicht, aber es gibt mir immer mehr ein Stück Frieden.

Mountainbike Frau greift die Stange des Bikelifts
Von außen betrachtet war es ein erfolgreicher Moment, innerlich war ich froh, dass man unter der verspiegelten Goggle keine Tränen sehen konnte.

Was ich daraus für mein Leben mitnehme

So unterschiedlich die Leben dieser drei Menschen waren. Eines hatten sie alle gemeinsam. Sie wussten das Leben in vollen Zügen zu genießen. Und sie würden sich freuen, wenn ich das ebenfalls machen würde. Aber auch wenn sie wissen würden, dass es mir gut geht und ich gesund bin.

Doch das Wichtigste wäre, dass ich mein Leben in meinem Sinne führen würde.

Über die Jahre habe ich gemerkt, dass es mich glücklich macht, wenn ich mich selbst und meinen Körper gut behandele. Ich fühle mich fit, stark und kann motiviert meinen Alltag und meine Hobbys genießen. Das Ganze runde ich gelegentlich mit einer Prise perversem Fast-Food und dem ein oder anderen Glas guten Wein oder Vodka ab.

Frau sitzt im Van mit Feta in der Hand und lächelt.
Ich liebe dieses Bild, weil es meine pure Zufriedenheit zeigt

Ich habe das Mountainbiken erst letztes Jahr mit 42 entdeckt, aber ich weiß jetzt schon, dass ich es noch lange machen möchte. Dafür und für noch viele schöne Momente im Leben mit tollen Menschen versuche ich so gut es geht ein gesundes Mittelmaß zwischen einem verantwortungsbewussten Umgang mit mir selbst und den süßen Dingen des Lebens zu finden.

Gesundheit und Lebensfreude: Mein Weg

Gesund zu leben war für mich natürlich nicht nur eine Entscheidung aus Angst vor Krankheiten, sondern eher der Wunsch, mehr Spaß und Energie in mein Leben zu bringen. Mountainbiken ist da mein absoluter Glücksbringer. Es hält mich nicht nur fit, sondern gibt mir das Gefühl von Freiheit und Abenteuer, das ich brauche. Jede Tour ist für mich wie ein kleiner Boost für den Tag, körperlich und mental.

Ernährung gehört da natürlich auch dazu. Totaler Gamechanger! Es gibt mir nicht nur Power, sondern auch das gute Gefühl meinem Körper etwas Gutes zu tun. Das bewusste Essen bringt mir einfach mehr Balance in meinen Alltag.

Nach einer knackigen Biketour nehme ich mir oft ein paar Minuten, um runterzukommen. Kurz innehalten hilft mir den Kopf freizubekommen und die Erlebnisse zu verarbeiten. So bleibe ich mental am Ball und lasse mich nicht so leicht aus der Ruhe bringen.

Und dann ist da noch die Zeit mit Freunden. Zusammen die Trails unsicher machen, sich gegenseitig pushen und dabei eine Menge Spaß haben, I love it! Diese sozialen Momente geben mir unglaublich viel und machen das Leben erst richtig lebendig.

Die Natur haut mich jedes Mal aufs Neue um. Jedes Mal, wenn ich auf dem Bike unterwegs bin, wird mir bewusst, wie schön das Leben eigentlich ist.

Für mich geht es darum, das Beste aus jedem Tag, den ich geschenkt bekomme zu holen. Und das gelingt mir, indem ich auf mich achte und die kleinen Dinge schätze, die das Leben lebenswert machen.